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AutorenbildAlexander Roth

Trump gewinnt - und jetzt?

Aktualisiert: 6. Nov.

Die Wahl von Donald Trump hat für viele deutsche Unternehmen neue Herausforderungen mit sich gebracht – insbesondere für jene, die stark vom Export abhängen. Der globale Handel ist im Umbruch, und Unternehmen wie Infineon und Schaeffler spüren bereits die Auswirkungen. Sinkende Nachfrage und notwendige Anpassungen in der Unternehmensstruktur lassen sich nicht länger aufschieben. Doch die Antwort kann nicht allein darin bestehen, auf nationale Nachfrage zu setzen oder kurzfristige Steueranreize zu schaffen. Stattdessen sind kluge, zukunftssichere Investitionen gefragt, die deutsche Unternehmen widerstandsfähig machen und ihre Innovationskraft stärken.


Langfristig führt der Weg zu einer krisenfesten Wirtschaft über Investitionen in Zukunftstechnologien, digitale Transformation und nachhaltige Wertschöpfung. Der Staat kann hier eine unterstützende Rolle einnehmen, indem er Rahmenbedingungen schafft, die solche Investitionen fördern. Ökonomen wie Adam Tooze und Mariana Mazzucato betonen die Notwendigkeit einer strategischen Partnerschaft zwischen Staat und Wirtschaft, um gezielt Innovationen voranzubringen. Unternehmen, die heute investieren, sichern nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch ihre Position als attraktive Arbeitgeber.


Ein gemeinsames Anliegen von Wirtschaft und Gewerkschaften, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) verdeutlicht, ist die Sicherung und Qualifizierung der Fachkräftebasis. In Zeiten des Fachkräftemangels wird es immer wichtiger, Mitarbeitende durch attraktive Arbeitsbedingungen zu binden und so das Know-how im Unternehmen zu halten. Ein starker Fokus auf Weiterbildungen und innovative Arbeitsmodelle zahlt sich hier doppelt aus: zum einen durch eine zukunftsfähige Belegschaft, zum anderen durch eine gestärkte Bindung, die in Zeiten hoher Nachfrage nach Fachkräften ein entscheidender Vorteil sein kann.


Natürlich bleibt Deutschland eine Exportnation – doch auch der heimische Markt sollte mehr Beachtung finden. Eine breit aufgestellte Unternehmenslandschaft, die sowohl international wettbewerbsfähig als auch auf dem Binnenmarkt präsent ist, sorgt für wirtschaftliche Stabilität. Wenn Unternehmen in Deutschland investieren und ihre Produktion sowie Dienstleistungen stärker auf den heimischen Markt ausrichten, wird auch die Binnenwirtschaft krisenfester. Diese Entwicklung fördert nicht nur eine diversifizierte Nachfrage, sondern stärkt zugleich die Bindung an den Standort Deutschland.


Viele große Konzerne haben in der Vergangenheit stark auf Margenmaximierung gesetzt und dabei langfristige Stabilität hintangestellt. Hier geht es jedoch nicht darum, Gewinne zu minimieren, sondern um eine strategische Investition in die Zukunft, die nachhaltiges Wachstum ermöglicht. Die Balance zwischen profitablen Geschäftsmodellen und der Investition in resiliente Strukturen zahlt sich aus, indem Risiken abgefedert und Chancen genutzt werden können. Ein stabiler, langfristig ausgerichteter Wachstumsansatz sichert Wettbewerbsfähigkeit und öffnet Raum für Innovation.


Letztlich braucht es für eine zukunftsfähige Wirtschaft Mut und Entschlossenheit, gezielte Investitionen und Rahmenbedingungen zu schaffen, die langfristiges Wachstum fördern. Wenn wir in die Zukunft investieren, legen wir das Fundament für eine starke, faire und widerstandsfähige Wirtschaft, die den Menschen und den Unternehmen gleichermaßen zugutekommt.

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